Flammenfresser "Tom"
Technische Daten: Hubraum: 11ccm, Wasserkühlung "Verdampferprinzip"
Treibstoff: Spiritus, Bauzeit: ca. 6 Monate.
Der Vakuummotor oder Flammenfresser "Tom" entstand aus einem Plan den ich auf der Echtdampfmesse in Sinsheim 2003 erstanden habe.
Der Konstrukteur Peter Bay ließ seinen "Tom" dort den ganzen Tag mit nur kurzen Unterbrechungen laufen. Das war für mich Grund genug den Motor zu bauen. Mangels Graphit war der erste Kolben aus Aluminium, bekam sehr schnell Riefen durch den eigenen Abrieb und der Motor wurde undicht und wollte nicht mehr laufen. Der zweite Kolben war aus Gusseisen, funktionierte etwas länger, aber dann hatte ich das gleiche Problem wie vorher. Der Motor lief anfänglich zwar, da bei diesem Motor aber keine Schmierung vorgesehen ist, wirkte der trockene Abrieb von Guss und Messing wie Schleifpaste und das ganze System wurde wieder undicht. Mittlerweile habe ich den Zylinder innen wieder glatt poliert, der Kolben und der Steuerschieber sind aus Graphit gefertigt und die oben beschriebenen Probleme sind Geschichte. Die nächsten kleinen Flammenfresser werden auf jeden Fall nur noch Graphit Kolben bekommen. Eine ideale Materialpaarung wäre hier ein Glaszylinder und ein Graphitkolben.
Die nächste Änderung betrifft den Wasserkühlmantel des Zylinders. Laut Plan sollen alle Teile zusammengelötet werden.
Aber wer schon mal probiert hat 5 Bauteile passgenau und gleichzeitig zusammen zu löten, der weiß was das für ein Gefummel ist. Das habe ich dann doch lieber gelassen und statt dessen alles Stück für Stück mit Loctite 648 Metallkleber zusammengeklebt. Das hält bombenfest und ist absolut wasserdicht, auch im heißen Zustand. Die letzte und wichtigste Änderung war die Abrundung der Form des Steuernockens für den Einlassschieber. Die Originalform führte zu einem "harten" klackernden Laufgeräusch, das den schönen Auspuffsound übertönt hat. Hier gibt es ein kleines Video vom laufenden "Tom"
Durch die steilen Flanken des Nockens wurde der Einlaßschieber schlagartig geöffnet und geschlossen. Das hat den Motor auch ausgebremst und er wollte nicht so richtig laufen. Die Abrundung des Nockens ergab ein wesentlich besseres Laufverhalten und ein weicheres Geräusch. Da kann man ruhig ein bisschen experimentieren. Wer noch Fragen zum Bau des "Tom" hat kann mich gerne kontaktieren. Detaillierte Fotos sind in der Fotogalerie zu finden.